Karl Peschke (um 1928 bei einem Bergwerksbesuch)
Karl Peschke (* 21. September 1883 in Zweibrücken, † 15. April 1953 ebd.) war Mitgesellschafter und technischer Leiter einer Baumaschinenfabrik, sowie Stadtrat in Zweibrücken.
== Leben ==
Karl Peschke wurde als jüngstes Kind des Ehepaars Carl und Rosina Peschke, geborene Frank, geboren.
Er diente im Militär wahrscheinlich von 1902 bis mindestens 1904 und nahm an Manövern teil (Auf einem Belegschaftsfoto seiner Firma von ca. 1904 ist er nicht mitfotografiert worden, da er zu dieser Zeit in einem Manöver war).
Als sein Vater 1907 starb, übernahmen er und seine Geschwister Otto (* 31.10.1880 in Zweibrücken, † 25.1.1938 ebd.) und Anna (* 15.12.1878 in Zweibrücken, † 14.3.1934 ebd.) zusammen mit ihrer Mutter Rosina (* 22.10.1843 in Zweibrücken, † 10.02.1917 ebd.) die "Carl Peschke Maschinenfabrik", später PEKAZETT .
Er studierte von 1907 - 1908 in Kaiserslautern ???wahrscheinlich Ingenieurwesen.???
Ob und wo er am ersten Weltkriegs teilgenommen hat und ob er wie sein Bruder in Huy, Belgien stationiert war, ist bisher nicht bekannt.
Er heiratete am 27. Juli 1912 Elsa Valentina Reiling (* 8. Dezember 1886 in Zweibrücken, † 22. Dezember 1971 in Frankenthal), die Tochter des Ingenieurs Christian Reiling (* 8.2.1854 in Kaiserslautern, † 17.1.1930 in Zweibrücken), der Ingenieur bei der Firma Dingler war, und bekam mit ihr die Töchter Annemarie Peschke (Annemie) (* 17.11.1914 in Zweibrücken, † 17.3.1976 ebd.) und Ilse Karola Peschke (* 5.6.1920 in Zweibrücken, † 7.12.2004 in Bad Dürkheim).
Gemäß den sozialdemokratischen Ideen des Vaters wirtschafteten die Mutter und die drei Geschwisterfamilien weiter aus einer Kasse. Auch der Firmenwagen wurde gemeinsam genutzt. Karl Peschke wohnte anfangs in der Familienvilla "Erna", Schillerstr. 51 und später mit seiner Familie in der Schillerstr. 40 in Zweibrücken gegenüber der späteren Endfertigungsshalle der Firma PEKAZETT.
Nach dem Tod der Mutter 1917 hatten die ehelichen Kinder ihren Anteil an der Maschinenfabrik zu gleichen Teilen geerbt, so dass sie dann jeweils 33,3% besaßen.
Während sein Bruder die kaufmännische Leitung innehatte, war Karl Peschke bis zu seinem Tod für die technische Seite verantwortlich.
Aus einem Foto geht hervor, dass er zusammen mit seinem Bruder Otto Mitglied in einem Zweibrücker Sportverein war.
Karl Peschke erlebte die Hochzeit der Nichte Ella Peschke am 14. Juli 1937 mit Josef Gödde (* 15.8.1909 in Paderborn, † 8.3.1984 in Harsewinkel), der später auch in der kaufmännischen Geschäftsführung der Firma arbeitete, nachdem er aufgrund der Rassengesetze des "3. Reiches" nicht mehr als Dipl.-Handelslehrer an einer privaten Handelsschule tätig sein durfte.
(Dessen Frau Ella war aufgrund der jüdischen Großmutter Rosina als "Vierteljüdin" eingestuft worden.)
Nach dem Tod seines Bruders 1938 führte er die Firma anfangs alleine und bis zu seinem Tod 1953 zusammen mit Josef Gödde, letzterer alleine von 1953 bis 1959. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Maschinenfabrik in Familienbesitz geblieben.
In den Kriegsjahren 1939 bis 1942 war die Zentrale der Firma nach Stuttgart evakuiert worden und wurde auch von dort unter dessen technischer Leitung geführt.
Aus einer Ehrenurkunde von 1952 geht hervor, dass er zu dieser Zeit Stadtrat im Rat der Stadt Zweibrücken war.
|
|
|
|
ca. 1910
|
1933
|
ca. 1950
|
Ehrenplaktte 1952
|
Er verstarb WIE ??? im Alter von 69 Jahren an ???.
== Wirken ==
Das Zitat "Von Pekazett als einem der ältesten Kranhersteller Deutschlands wurden bereits kurz nach der Jahrhundertwende die ersten Portalturmdrehkrane produziert." aus der Wikipedia zeigt wie relevant das Wirken der Brüder Peschke und des Schwagers und Ingenieurs Halm (Ehemann der Schwester Anna Peschke) für die Baumaschinenfirma war.
Ohne deren Leistungen ist die Geschichte und das Wachstum der Baumaschinenfirma nicht zu verstehen.
In den folgenden drei Museen sind Dokumente der Firma und auch eigenhändig geschriebene Unterlagen von K. Peschke archiviert worden:
Stadtmuseum Zweibrücken
Deutsches Museum München
Kran- und Baumaschinenmuseum e.V. bzw. Kran- und Baumaschinenmuseum e.V.
In einem Zeitungsartikel der Tageszeitung "Die Rheinpfalz" vom 21.9.2016 und 18.11.2016, wurde Karl Peschke als Miterbauer und -bewohner der Villa "Erna" erwähnt.
(K. Peschke ist auf dem Foto des zweiten Artikels links außen oben, Foto von ca. 1910).
Die Grundsteinlegung der Villa war 1905. 1907 starb der Vater und die Villa wurde durch die Nachkommen fertiggebaut.